Der müde Tod - Stummfilmvertonung

 

Der muede Tod-Szenenbild“Der Müde Tod”, ein Schlüsselwerk des deutschen Expressionismus von Fritz Lang aus dem Jahr 1921 wurde von Abril Padilla (Klangobjekte/elektroakustische Komposition) Preisträgerin mehrerer internationaler Kompositionswettbewerbe und Thilo Hirsch (Tromba marina) erstmals 2005 anlässlich des Festivals "Tanz mit dem Tod" (Kino Xenix, Zürich) mit aussergewöhnlichen Klängen vertont. Es folgten zahlreiche Einladungen zu verschiedenen Festivals und 2009 eine Tournee durch Südamerika (Argentinien, Uruguay, Chile) mit diesem Projekt.
Totentänze finden sich in der Literatur und in der bildenden Kunst seit dem Mittelalter. Durch die Personifizierung des Todes waren sie eine Möglichkeit, den Tod in Zeiten wütender Kriege, Hungerplagen und Seuchen zu beklagen. Oft spielt der Tod ein besonderes Instrument, das Trumscheit, später Tromba marina genannt, das mit seinem schnarrenden, trompetenähnlichen Klang das Aufeinanderschlagen der Knochen im Gerippe symbolisieren sollte.

Fritz Lang, der Regisseur des Stummfilmes „Der müde Tod“, drehte diesen Film im Jahr 1921, einige Jahre nach dem ersten Weltkrieg mit seinen zahllosen Toten. In drei zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten spielenden Szenen gibt der Tod einer jungen Frau die Chance das Leben ihres Geliebten zu retten:

Als Schwester des Kalifen im Bagdad Harun al Raschids, als Monna Fiametta im venezianischen Karneval sowie als Gehilfin des Hofmagiers in China versucht sie zu beweisen, dass ihre Liebe stärker ist als der Tod. Aber jedes Mal gewinnt schlussendlich doch der Tod.
Dieses Schlüsselwerk des deutschen Expressionismus nach einem Drehbuch von Thea von Harbou entspricht einem deutschen Volkslied in sechs Weisen. Fritz Lang setzt Attraktionen wie einen Derwischtanz oder die Hofstatt des kaiserlichen Chinas und vor allem heute immer noch wirksame Spezialeffekte ein, um dem Publikum seine Vorstellungen von Tod näher zu bringen.

 

Stummfilm von Fritz Lang (1921), 94', dt. Zwischentitel.
Mit Lil Dagover, Walter Janssen, Bernhard Goetzke

Musik:
Abril Padilla – Klangobjekte /elektroakustische Komposition
Thilo Hirsch – Tromba marina

 

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